GESCHICHTE
Die Anfänge
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg taten sich 13 junge Männer in Münster zusammen und bildeten eine Stammtischgesellschaft. Diese Gesellschaft durfte laut Satzung nicht mehr als 13 Mitglieder zählen und hatte sich hauptsächlich dem Radwandern verschrieben.
Die Pioniere der Landstraße aus Münster kamen bei ihren Wanderfahrten bis weit in das Rheingebiet. So kamen sie auch mit Mitgliedern der dort schon ansässigen Radfahrvereine in Kontakt. Dabei entwickelte sich die Idee, auch in Münster einen Radfahrverein zu gründen. Dies scheiterte zunächst an der Satzung, da die Mitgliederzahl der Stammtischgesellschaft nicht erhöht werden durfte.
Bei den Vereinen im Rheingebiet sahen die Radwanderer aus Münster, dass man sich auch im Winter im Saal betätigen konnte und zwar im Kunst- und Gruppenfahren. Dieses Reigenfahren wurde auf Tourenrädern in der Halle geübt. Um an Wettkämpfen teilnehmen zu können, musste man verbandsmäßig erfasst werden.
Im Sommer 1921 schließlich wurde die Satzung geändert und ein Verein ins Leben gerufen. Man schloss sich dem Hessisch-Nassauischen Radfahrerverband an.
Die 5 Gründungsmitglieder
Und in Münster entwickelte sich der Radsportverein schnell zu einem blühenden Verein mit ca. 100 Mitgliedern. Neben dem Radwandern widmete er sich auch dem Kunst- und Gruppenfahren.
Zwei sehr gut organisierter Radfahrfeste mit Wettkämpfen im Reigenfahren wurden veranstaltet. Die Bannerweihe fand 1923 unter dem Vorsitzenden Ignaz Roßkopf und dem Festpräsidenten Johann Al. Roßkopf sowie das Gaufest 1927 unter dem Vorsitzenden Ignaz Roßkopf und dem Festpräsidenten Heinrich Frühwein statt.
Durch die Massenarbeitslosigkeit in den Jahren 1932 - 1934 wurde das Vereinsleben sehr beeinträchtigt. Darüber hinaus mussten nach der sog. „Machtergreifung“ alle Vorstände der Vereine neu gebildet werden. Die Vereinstätigkeit wurde dadurch eingestellt. Der Verein hatte aufgehört zu existieren. Auch der darauffolgende Zweite Weltkrieg und seine Folgen gaben dem Verein zunächst nicht die Möglichkeit, sich wieder zu entfalten.
Nachkriegszeit (bis zum 50. Geburtstag)
Die von unserem Mitglied Adam Werner im Februar 1953 eingeladene Versammlung, darunter auch die fünf Gründungsmitglieder von 1921, beschloss die Wiederaufnahme der radsportlichen Vereinstätigkeit. In der Folgezeit konnten mehr und mehr Jugendliche für den Radsport – sowohl bei Wanderfahrten als auch beim Saalsport – gewonnen werden.
Sein 35-jähriges Stiftungsfest feierte der Radsportverein im Juli 1956 mit einem kilometerlangen Festzug und sportlichen Wett-bewerben im Kunst- und Gruppenfahren sowie im 2er Radball.
Im Jahre 1957 konnte der Hessenmeister im 6er Gruppenfahren der weiblichen Jugend, 1958 und 1959 der Hessenmeister im 6er Gruppenfahren der Männer sowie 1960 der Hessenmeister im 6er Gruppenfahren der Schüler gestellt werden. 1961 konnten unsere 1er Kunstfahrer und -fahrerinnen mit 2. und 3. Plätzen bei den Bezirksmeisterschaften glänzen.
Ein dringend notwendige Trainingsstätte konnte geschaffen werden indem die noch in Trümmern liegende Halle über dem Bierkeller des Vereinslokals ab dem Winter 1959 mit riesigem Kraftaufwand der wenigen Vereinsmitglieder weitestgehend in Eigenhilfe zu einer Sporthalle hergerichtet wurde.
Im August 1961 konnte das 40-jährige Vereinsjubiläum mit einem großen Fest samt sportlichen Wettkämpfen im Kunst- und Gruppenfahren sowie im 2er Radball der Oberliga begangen werden. Ferner wurde unserem Verein die Ausscheidung zur Weltmeisterschaft im 1er Kunstfahren der Männer übertragen.
In den Folgejahren konnten durch fleißiges Training wieder einige Bezirks- und Hessenmeisterschaften erzielt werden. Die Junioren, die vom Gruppenfahren zum Kunstradfahren über-gegangen waren, gehörten bald zu den Spitzensportlern Hessens. So konnte unsere erste Mannschaft im 6er Kunstfahren Kl. 2 1964, 65, 67 und 1971 jeweils die Hessenmeisterschaft gewinnen.
Im Jahre 1970 wurde erstmal vom Bezirk Darmstadt der Hugo-Brunner-Gedächtnispreis als Wanderpokal ausgesetzt. Unser Verein konnte diesen mit deutlichem Vorsprung erringen.
Der 50. Geburtstag des Radsportvereins wurde im Jahr 1971 im Vereinsheim als „Festlicher Abend“, an dem noch alle fünf Gründungsmitglieder geehrt werden konnten, und mit einem Waldfest am „Rotkäppchen“ mit hunderten Gästen begangen.
Im Jubiläumsjahr 1971 hatte der Radsportverein neun 1er Kunstfahrer Schülerinnen und Schüler, eine Mannschaft im 6er Gruppenfahren der Knaben, eine Mannschaft im 4er Gruppenfahren der Mädchen, zwei Radballmannschaften Schüler sowie eine Mannschaft im 4er Kunstfahren und eine Mannschaft im 6er Kunstfahren Junioren. Die Wanderfahrergruppe zählte bei ihren sonntäglichen Fahrten regelmäßig ca. 30 Pedaltreter. Der auch im Programm aufgenommene Rennsport dagegen fand leider nur geringes Interesse.
Zeit vom 50. bis zum 75. Geburtstag
Unser Radsportverein richtete im Jahr 1973 das 1. Volksradfahren unter dem Motto „Fahr mal wieder Rad“ aus. Diese Trimm-Dich-Aktion des Sportbundes wurde anschließend jedes Jahr durchgeführt.
Anlässlich des 60. Geburtstages fand am 30. Mai 1981 der Jubiläumsabend in der Gersprenzhalle statt. Die neue Vereinsfahne konnte geweiht werden. Sportlich waren Weltmeister Franz Kratochvil im 1er Kunstfahren, Deutsche Meister im Mannschaftsfahren und Radballer aus der Bundesliga am Start.
Im Jahr 1981 wird die Akrobatikgruppe „JoWiNoS“ (Josef und Willi Braun, Willi Stroh und Norbert Hartmann) aus der Taufe gehoben, die mit witzigen, spritzigen Turnübungen viele Jahre etliche Feste bereichern konnten.
Im Sportjahr 1984 stiegen die Radballer Klaus Stroh und Alexander Gruber von der Landes- in die Verbandsliga auf. Rüdiger Müller und Mirko Kiesling wurden bei der der Jugend Bezirksmeister, südhessische Meister, 2. Hessenmeister, West-Deutsche Meister und 5. Deutscher Meister.
Nach 22-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender stellte Willi Stroh im Jahr 1987 sein Amt zur Verfügung; er wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Neuer Vorsitzender wurde (und ist es bis heute) Willi Braun.
Am 9. November 1991 veranstaltete unser Verein zum 70-jährigen Bestehen einen Jubiläumsabend in der Gersprenzhalle. Am Start waren Welt- und Europameister im Kunstradfahren sowie Radballspieler der Bundesliga.
Am 22. Mai 1992 wurde der Radsportverein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Dieburg (heute befindet sich das Vereinsregister beim Amtsgericht Darmstadt) eingetragen und trägt seitdem den Namen „VEREIN RADSPORT 1921 MÜNSTER E.V.“
Nach vielen Gesprächen mit dem Denkmalschutz und anderen Behörden gab es im Frühjahr 1992 grünes Licht für die alte Güterhalle am Bahnhof als neue Vereinsstätte, die schon am 9. Juni 1995 offiziell eingeweiht werden konnte.
Im Jahr 1993 wurden Klaus Stroh und Peter Braun Radball-Bezirksmeister und stiegen in die Landesliga auf. Stefan Jahnke und Alexander Müller wurden Bezirksmeister im Jugendradball. Am Volkradfahren beteiligten sich in diesem Jahr 769 Teilnehmer/-innen. Im Jahr 1995 wurden Klaus Stroh und Peter Braun Meister der Landesliga Gruppe Süd im Radball. Als 2. bei der Hessenmeisterschaft stiegen sie in die Verbandsliga auf. Im Jahr 1996 holte sich Joachim Germer den Titel des Kreis- und Bezirksmeisters im Juniorenkunstradfahren.
Vom 28. - 30. Juni 1996 wurde der 75. Geburtstag des Radsportvereins groß gefeiert. Zum damaligen Zeitpunkt gehörten dem Verein mit sportlichen Abteilungen wie Radball, Kunstradfahren, Gymnastik, Wanderfahren und Fahrradjogging 153 Mitglieder an.
Nach Feierabend direkt zum Fahrrad-Training
Es gibt Menschen, die leben für ihren Verein, haben ihn gegründet, gefördert und geführt – und das über Jahrzehnte. Als einen von ihnen stellte die Offenbach Post im Jahr 2006 unseren Ehrenvorsitzenden Willi Stroh (auszugsweise) wie folgt vor:
Nicht nur als aktiver Kunstradfahrer, sondern auch als Trainer, Schiedsrichter und engagiertes Vorstandsmitglied schrieb Willi Stroh mehr als 50 Jahre Münsterer Radsport-Vereinsgeschichte mit: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der durch das Hitlerregime verbotene Radsportverein Münster neu gegründet – seit dem 1. Januar 1953 gehörte Willi Stroh zunächst als Aktiver der Vereinsfamilie an. Bereits ein Jahr später holte er beim 6er Kunstradfahren seinen ersten Hessenmeistertitel – 16 weitere sollten in seiner rund 30-jährigen Kunstradfahrerlaufbahn folgen.
Aber nicht nur seine eigenen sportliche Erfolge waren ihm wichtig, auch die Förderung des Nachwuchses lag ihm am Herzen. Er fungierte einige Jahre als Jugendtrainer und führte die Jugendlichen zweimal zum Hessenmeistertitel und zudem auf den fünften Rang bei den Deutschen Meisterschaften.
Im Jahr 1971 wurde auf seine Initiative hin der Radballsport, der mittlerweile eine feste Größe im Radsportverein ist, eingeführt. Im Jahr darauf rief Willi Stroh das Volksradfahren, das sich noch heute großer Beliebtheit erfreut, ins Münsterer Leben.
Nicht nur auf sportlichem Gebiet brachte sich Willi Stroh in den Verein ein: 22 Jahre (1964 - 1987) übernahm er die Verantwortung als Vorsitzender. Danach engagierte er sich zehn Jahre lang als Hausmeister im Radlerheim und reparierte als Zeugwart etliche Fahrräder in der Gersprenzhalle. Auch beim Vereinsheimbau hat Willi Stroh federführend mitgewirkt.
Aber damit nicht genug: Die Kappenabende bereicherte er viele Jahre mit seinem närrischen Kompagnon Anton Frank als Duo „Pit und Pat“. Zudem ging er mit seiner Frau Anni in die Bütt, wo sie Ehestreitigkeiten in kessen Reimen vortrugen.
Auch in den Jahren 2007 ff. ist Willi Stroh dem Verein in vielfältiger Hinsicht weiter treu; sei es als unermüdlicher Helfer bei Fahrradbörse und Volksradfahren, in der Bütt oder als „aufsammelnder letzter Mann“ bei den mehrtägigen Wanderfahrten.
Auch Ehefrau Anni Stroh, jahrzehntelanges Vereinsmitglied hatte sich bis zu ihrem Tod sehr stark in den Verein eingebracht. Der Radsportverein wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Bei diesen Genen verwundert es nicht, dass auch der gemeinsame Sohn Klaus, Vereinsmitglied seit 1965, über Jahrzehnte bis heute als erfolgreicher Radballer tätig ist und dem Vorstand des Radsportvereins als Fachwart für Radball angehört.
Das neue (erweiterte) Zuhause des Vereins
Es war ein großer Rückschlag für den Radsportverein, als das alte Vereinsheim umgebaut wurde und wir uns auf die Suche nach einem neuen Zuhause machen mussten. Die alte Güterhalle am Bahnhof wurde im Jahr 1990 als neuer Standort ins Auge gefasst. Nach vielen Gesprächen mit dem Denkmalschutz und anderen Behörden gab es im Frühjahr 1992 grünes Licht für unser Bauvorhaben. Erstmals in unser Vereinsgeschichte hatten wir damit die Chance ein eigenes Vereinsheim zu errichten. Und diese Chance haben wir mit dem unbändigen Arbeitseinsatz unserer Mitglieder dann auch genutzt.
Am 6. März 1993 fand der erste Spatenstich statt. Bereits am 19. August 1993 konnte Richtfest gefeiert werden. Nach 11.628 (!) Arbeitsstunden wurde unser neues Vereinsheim am 9. Juni 1995 in einer Feierstunde offiziell eingeweiht. Die verauslagten Kosten konnten auf Grund des immensen persönlichen Einsatzes der Mitglieder beim Bau der Sporthalle eingehalten werden. Wo über Jahrzehnte die Güterhalle des Münsterer Bahnhofs stand, ist für den Verein sein neues Zuhause entstanden.
Bald aber stellte sich heraus, dass das Gebäude nicht ganz den Bedürfnissen genügte. Im Mai 2002 wurde so mit dem Erweiterungsbau begonnen. Nach nur knapp fünf Monaten konnte im Oktober 2002 dessen Richtfest gefeiert werden. Alles entstand in Eigenleistung. Für den Erdhaushub hatte eine ortsansässige Firma mit Maschinen ausgeholfen. Der Anbau hat eine Größe von fast 45 m² und ist hauptsächlich für das Unterstellen der unterschiedlichen Räder und Gerätschaften des Vereins gedacht. Im Frühjahr 2003 erhielt der Anbau wiederum in Eigenhilfe seinen Anstrich – in einem leichten gelb angepasst das ca. zehn Jahre zuvor errichtete Gebäude. Das erweiterte Vereinsheim wird zum Radsporttraining und für die Gymnastik (als zweitem sportlichen Standbein des Vereins) genutzt.
Im Jahr 2004: 750 Jahre Münster
Folglich konnte man im Jahr 2004 dann 750 Jahre Münster feiern – und das tat man denn auch ausgiebig:
„Münster feierte ein rauschendes Fest“ und „Vereine sorgten für eine ganz besondere Atmosphäre“ waren Schlagzeilen in der Presse. Zwei Tage beging die Gemeinde unter dem Motto „Zeitsprünge“ nostalgisch und neuzeitlich das lange vorbereitete Fest.
Zur Eröffnung der 750-Jahrfeier am Samstagnachmittag begrüßte der damalige Bürgermeister Walter Blank das Volk am „Platz des Friedens“ stilecht gewandet als Renaissance-Ratsherr und stellte den mit Anzug und Krawatte Münster huldigenden damaligen Landrat Alfred Jakoubek als „eigenartig gekleideten Herrn“ vor.
Die Münsterer und tausende Gäste von Außerhalb feierten anschließend zwei Tage das Jubiläum und sprangen im Herzen unserer Gemeinde durch die Jahrhunderte. Während man tagsüber beim „Zeitsprung“ in die Vergangenheit eintauchen konnte, kam abends die Kultur der Gegenwart zum Zug.
Für die ganz besondere Atmosphäre dieser Festtage sorgten die Vereine und Gruppierungen. Sie hatten sich oft monatelang vorbereitet, historische Gewänder genäht, Stände zusammengezimmert, Ausstellungsstücke und Fotos zusammengetragen, Musik, Tänze und Theaterszenen eingeübt. So auch der Radsportverein aus Münster.
Auf der historischen Festmeile im Ortskern und dem mittelalterlichen Markt rund um die Kirche sah man allerlei fahrendes Volk: Gaukler und Magier, Mönche und Schreiber; Händler boten Felle, Gewürze, Nüsse, Schmuck, Weine oder geheimnisvolle Tinkturen feil. Handwerker demonstrierten ihr Können (z. B. bearbeitete ein Schmied das Eisen vor der offenen Esse). In offenen Schenken wurde Gesottenes und Gebratenes zubereitet. Beim mittelalterlichen Spektakel begrüßte eine ganze Schar kampfeslustiger Ritter die „Edelleute, Freien, Unfreien und Bürger“, um nachher mit ihren Waffen aufeinander los zu gehen – sehr zum Gefallen des Publikums.
Die beiden professionellen Bühnen waren abends geöffnet für Schlager, Pop und Rock‘n‘ Roll. Vor einer Bühne drängten sich zunächst die Fans der Lokalmatadoren „Siebenschläfer“. Als später am Samstagabend dann die Rodgau Monotones auftraten, war endgültig kein Durchkommen mehr.
Das grandiose Fest endete mit einem ebenso großartigen Feuerwerk. Das große Spektakel zum 750-jährigen Bestehen der Gemeinde dürfte allen Beteiligten, aber auch allen Besuchern noch lange in bester Erinnerung bleiben. Ein rundum positives Fazit zog Bürgermeister Blank: „Es ist hervorragend gelaufen. Viele Menschen haben mich angesprochen und sich für ein ganz tolles Fest bedankt.“ Blank gab den Dank weiter an die Vereine, die sich unendlich viel Mühe gegeben hätten.
Mit dem Fahrrad zum Mond (und noch weiter)
Mond und 2012? Da war doch noch was! Genau:
Nachdem beim Radsportabend des Vereins im Jahre 2011 das gesamte Vereinsangebot in seiner Breite dargestellt wurde; wollte man im Jahr 2012 den „Radsport in der Länge“ präsentieren. Um einerseits die Gesundheit durch Bewegung auf dem Rad zu pflegen und andererseits die Umwelt zu schonen (weniger Sprit, Abgase und Lärm), entstand die Idee, die 384.401 km* lange Strecke zum Mond erstmals (!) mit dem Fahrrad zu absolvieren – natürlich im übertragenen Sinne.
Alle Pedaleure in Münster und Altheim wurden aufgefordert, ihre Fahrradkilometer zu zählen, zu dokumentieren und beim Radsportverein anzugeben. Ende November 2012, so das hochgesteckte Ziel, sollten die 384.401 km bis zum Mond auf dem Fahrrad gemeinsam bewältigt sein. Als Anreiz dienten Sachpreise und Gutscheine.
Das Echo in der Bevölkerung war überwältigend. Kaum hatte sich der Frühling durchgesetzt, sattelten Münster und Altheim aufs Zweirad um. Zu sehen waren viele „Astronauten“ jedweden Alters und Geschlechts, einzeln oder in Gruppen, die sich auf dem Weg zum Mond machten. So waren bis zum 30. Juni 2012 bereits 211.123 km zurückgelegt.
Der Radsportsportverein bot wieder viele attraktive Touren wie das 40. Volksradfahren Anfang August sowie Wanderfahrten in die nähere (Darmstadt) und fernere Umgebung (Beerfurth) an. Viele Mitglieder gingen mit gutem Beispiel voran. Unser „Fahrrad-Verrückter“ 1. Vorsitzende Willi Braun z.B. hatte schon bald rund 3.000 km auf seinem Fahrradsattel verbracht (1.150 km bei dreiwöchiger Radtour in Portugal; dreimal in der Woche große Runde Münster-Eppertshausen-Babenhausen-Schaafheim-Ringheim-Groß-Umstadt-Semd und wieder Münster).
So war bereits drei Monate vor dem Ende des Aktionszeitraumes die Strecke zum Mond von 384.401 km zurückgelegt.
Der Verein setzte auch nach der Zielerreichung die Aktion wie vorgesehen bis Ende November 2012 fort. Letztlich legten die Pedaleure aus Münster und Altheim gemeinsam stolze 593.338 km per Rad zurück.